|
Sehr geehrte Besucherin unserer Seite!
Sie interessieren sich für die Akupunktur? Wir wollen versuchen, Ihnen diese in der Bevölkerung noch immer recht unbekannte Behandlungsmethode ein wenig näher zu bringen. Die häufigsten Fragen, die wir als Akupunkteure immer wieder gestellt bekommen, haben wir hier für Sie zusammengetragen. Woher kommt Akupunktur? Akupunktur ist eine jahrtausende alte Heilmethode aus dem fernen Osten, besonders aus China. Bereits vor etwa 2200 Jahren wurde das erste umfassende Lehrbuch über die Akupunktur geschrieben; es heißt Huang Di Nei Jing, was soviel bedeutet wie "Das Lehrbuch der inneren Medizin des Gelben Kaisers". Die Traditionelle Chinesischen Medizin (TCM) geht davon aus, das alle Lebensvorgänge als das geordnete Fließen von Lebensenergie beschrieben werden können. Diese Lebensenergie heißt bei den Chinesen Qi (spricht sich ungefähr "Dtschi"). Wenn dieses Qi nicht mehr in geordnetem Maß fließt oder blockiert wird, entstehen Krankheiten, Schmerzen oder andere Beschwerden. Die Akupunktur, die auf Chinesisch Zhen Jiu heißt, versucht mit Nadeln und Moxibustion (Anwärmen von Akupunkturpunkten) diesen überschießenden, verminderten oder blockierten Lebensenergiefluß wieder in das rechte Maß zu bringen. Die TCM stellt sich vor, daß die Lebensenergie
dabei in Bahnen verläuft, die Meridiane genannt werden. Eine sehr alte
Darstellung des sogenannten Magenmeridians sehen Sie auf der Grafik. Auf
diesem Magenmeridian kennt die TCM 45 Akupunkturpunkte,
die mit Nadeln oder Moxibustion behandelt werden
können. Insgesamt kennt die Traditionelle Chinesische Medizin 361 Punkte auf
12 Hauptmeridianen, dazu kommen etwa 100 Punkte am Ohr aus der französischen
Ohrakupunktur, die im 20. Jahrhundert entstanden ist. Es braucht genaue
Kenntnisse dieser Punkte und somit eine gute und umfassende Ausbildung, um
die Akupunktur richtig anwenden zu können. Die genaue Wirkweise der Akupunktur ist bis heute nicht in allen Einzelheiten geklärt. Lediglich die Gründe warum Akupunktur gegen Schmerzen wirksam ist, sind einigermaßen gut erforscht. Warum Akupunktur jedoch bei Allergien, wie z. B. dem Heuschnupfen hilft, ist völlig unklar. Bezüglich der Schmerzen wissen wir, daß durch
die Akupunktur körpereigene Prozesse in Gang gesetzt werden, die wirksam
Schmerzen bekämpfen können. Hier spielen sogenannte Endorphine die Hauptrolle,
sie sind chemisch und in ihrer Wirkung dem Morphium sehr ähnlich. Sie sind
körpereigen - und die Akupunktur verstärkt Ihre Produktion im Gehirn und im
Rückenmark. Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen? Es gibt eine große Zahl wissenschaftlicher Studien über die Akupunktur. Diese Studien waren in der Lage, das US-Amerikanische "National Institute of Health" (in etwa entsprechend dem ehemaligen Deutschen Bundesgesundheitsamt) von der Wirksamkeit der Akupunktur bei bestimmten Krankheiten zu überzeugen und die Unschädlichkeit der Akupunktur nachzuweisen. Im Jahre 1998 wurde mit finanzieller Unterstützung dieser Amerikanischen Behörde begonnen, eine Studie über die Wirksamkeit der Akupunktur bei Kniegelenksverschleiß durchzuführen. Das "National Institute of Health" läßt sich diese Studie 1 Million Dollar pro Jahr kosten! Wir haben hier einige Studien für Sie zusammengefaßt:
Bezüglich des Erfolgs gegen Schmerzen hat
Akupunktur in hunderten von Studien und in der täglichen Anwendung ihre
Wirksamkeit bewiesen. Es ist sogar möglich in reiner Akupunktur-Anästhesie zu
operieren - das heißt ohne Narkose - auch bei großen Eingriffen, zum Beispiel
am offenen Herzen.
Akupunktur kommt bei den
verschiedensten Krankheiten zur Anwendung. Die Welt-Gesundheits-Organisation
(WHO) sieht folgende Anwendungszwecke: Atemwegserkrankungen
Augenerkrankungen
Erkrankungen der
Mundhöhle
Erkrankungen des
Magen-Darm-Trakts
Neurologische und
Orthopädische Erkrankungen
Zum Seitenanfang Die meisten Akupunkturgesellschaften sehen darüber noch hinaus noch viele sinnvolle Anwendungsgebiete für die Akupunktur. Wenn Sie wissen möchten, ob Ihre Beschwerden sinnvoll mit der Akupunktur angegangen werden können, schicken Sie uns eine Email. Wie wird Akupunktur durchgeführt? Bei einer Akupunkturbehandlung werden mehrere sterile Stahlnadeln an sogenannten Akupunkturpunkten eingestochen. Manchmal setzt Ihr Therapeut weniger Nadeln, manchmal bis zu 20 Stück. Der Einstich ist bei den meisten Punkten nahezu schmerzlos. Die Nadeln bleiben in der Regel etwa 20 Minuten "liegen"; bei manchen Krankheitsbildern sogar bis zu 45 Minuten. Es ist gerade in der Ohrakupunktur sogar möglich, sogenannte "Dauernadeln" über mehrere Tage zu belassen. Die Nadeln werden eventuell mit den Fingern vom Therapeuten bewegt - wir sagen "stimuliert". Manchmal ergibt sich die Notwendigkeit, durch Moxibustion die Nadel (oder auch nur den Punkt) zu erwärmen. Dabei wird Beifuß-Kraut in verschiedenen Formen abgebrannt. Das ist richtig angenehm! Es gibt auch die Möglichkeit, die Nadeln mit elektrischem Strom zu stimulieren. Die sogenannte Elektroakupunktur wird vor allem bei neurologischen Erkrankungen angewendet. Für sehr schmerzempfindliche Patienten - vor allem für Kinder - besteht die Möglichkeit, statt der Nadeln einen Laser einzusetzen. Dies geschieht ohne jeden Schmerz. Die Geräte für die Laserakupunktur sind für die Haut völlig unschädlich - aber eine Schutzbrille muß (je nach Laserstärke) aufgesetzt werden, da der Laser die Augen sonst schädigen könnte. Zum Seitenanfang Macht Akupunktur nicht Schmerzen? In der Regel lautet die Anwort NEIN! Es gibt allerdings Punkte, die sehr empfindlich beim Einstich sind - liegt die Nadel erst einmal, ist der Schmerz ganz schnell weg. Sollte dies nicht der Fall sein, wird Ihr Therapeut den Sitz der Nadel sofort korrigieren. Die bei der Akupunktur verwendeten Nadeln sind sehr dünn, meist dünner als ein drittel Millimeter. Häufig sind sie auch noch beschichtet, damit der Stich schmerzloser wird. Seit nur noch Einmalmaterial zur Anwendung kommt, kann man auch sicher sein, stets von einer frisch geschliffenen Nadel gestochen zu werden. Diese ist nahezu schmerzfrei beim Einstich. Das Entfernen der Nadel kann man in der Regel nicht einmal spüren. Zum Seitenanfang Hat Akupunktur Nebenwirkungen? Kann man sich durch Akupunktur anstecken? Risiken hat die Akupunktur in der Hand des ausgebildeten und erfahrenen Therapeuten nicht. Es kommt durchaus vor, daß beim Entfernen der Nadel ein paar Tropfen Blut nachlaufen - diese kleine Menge Blut ist jedoch völlig harmlos - auch wenn ein gerinnungshemmendes Medikament (z.B. Marcumar) eingenommen wird. Es kann jedoch gelegentlich ein kleiner blauer Fleck entstehen. Eine wirkliche Nebenwirkung ist die sogenannte Erstverschlimmerung. Diese kann während der ersten drei Behandlungen eintreten und sollte Sie als Patienten nicht verunsichern. Tritt diese Erstverschlimmerung ein, weiß Ihr Therapeut, daß seine Behandlung insgesamt wirksam sein wird. Die Infektionsgefahr durch die dünnen, sterilen Akupunkturnadeln ist so gering, daß - bis auf wenige Ausnahmen - eine vorherige Desinfektion der Haut nicht erforderlich ist. Heutzutage sollte ausschließlich Einmalmaterial Verwendung finden, somit ist eine Übertragung von Krankheiten absolut ausgeschlossen. Zum Seitenanfang Was kostet Akupunktur und bezahlen das die Krankenkassen? Die Akupunktur-Behandlung ist mittlerweile Bestandteil bei bestimmten
Indikationen in der Schmerztherapie. Die Krankenkassen bezahlen die Akupunktur in unterschiedlichem Umfang:
Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen zur Akupunktur haben, schreiben Sie uns bitte eine Email. [2]Dundee JW et al.: Effect of stimulation
of the P6 antiemetic point on
postoperative nausea and vomiting; Br J Anaesth 1989 Nov;63(5):612-8 [3]Bullock ML et al.: Acupuncture treatment of alcoholic recidivism: a pilot study; Alcohol Clin Exp Res 1987
Jun;11(3):292-5. |
|||